Dampflok aus dem Jahre 1912 soll wieder fahren

Bereits von 2007 bis 2015 war die sächsische IV K Nr. 176 (alias 99 586) vor dem Radebeuler Traditionszug zu erleben, bevor sie wegen eines Kesselschadens von der IV K Nr. 132 (alias 99 539) abgelöst wurde.

 

Vor dem Hintergrund, dass spätestens 2023 die Einsatzfristen der 99 539 ablaufen und sie abgestellt werden muss, war von Anfang an geplant die 99 586 wieder als zweite grüne Traditionslok aufzuarbeiten. Die Arbeiten begannen im Laufe des Jahres 2018 mit der Befundung des Kessels. Leider stellte sich jedoch heraus, dass der 1964 in Görlitz gebaute Neubaukessel nicht mehr verwendbar ist. Zum Glück ist der Neubau eines Dampflokkessels kein Hexenwerk und mit der Firma Edelstahltechnik Lonkwitz aus Wetzlar konnte auch ein fähiger Partner gefunden werden, aus dessen Haus bereits mehrere Kessel auf sächsischen Schmalspurgleisen unterwegs sind.

Bereits im Heizhaus Radeburg erfolgte die Demontage aller Anbauteile und Armaturen. Die weiteren Arbeiten werden in der Lokwerkstatt der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft im Kurort Oberwiesenthal ausgeführt. Zu diesem Zwecke wurde die Lokomotive am 31. August per Tieflader von Radeburg ins Erzgebirge transportiert.

 

An dieser Stelle einige Bilder vom Abtransport der Lokomotive vom Bahnhof Radeburg:

      © TRR

 

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Stand Juni 2019 haben in der Lokwerkstatt Oberwiesenthal unterdessen die Demontagearbeiten am Rahmen begonnen, während der Kesselneubau in Wetzlar in Arbeit ist.

 

     © SDG

 

 

Im Juli 2019 sind die Drehgestelle bereits ausgeachst und können einzeln aufgearbeitet werden. Währenddessen sind Rahmen sowie Führerhaus, Wasserkästen und Kohlekasten zwischengelagert und warten darauf, dass das Fahrwerk und der Kessel Montagebereit sind.

 

     © Nils Basedow

 

     © Nils Basedow

 

Am Montag, dem 12. August, war in Radebeul Ost großer Bahnhof. Gegen 8 Uhr fuhr ein LKW, beladen mit gleich 2 Dampflokkesseln auf die Ladestraße. Dabei handelt es sich um den alten und den neuen Kessel der IV K Nr. 176 (alias 99 586), die derzeit in der Lokwerkstatt Oberwiesenthal betriebsfähig aufgearbeitet wird.
Der Neubau wurde notwendig, da der alte Dampfkessel Schäden am Boden des Langkessels aufwies, die einen Weiterbetrieb nicht ermöglichten. Für den Neubau konnte eine Fachfirma aus Wetzlar gewonnen werden, die schon zahlreiche Dampfkessel, auch für sächsische Dampflokomotiven, gebaut hat.
Während der alte Kessel als Anschauungsobjekt in Radebeul Ost verbleibt, ging die Reise des neuen Kessels gleich weiter nach Oberwiesenthal, wo aktuell der Rest der Lokomotive aufgearbeitet wird. Mit einem Abschluss der Hauptuntersuchung ist voraussichtlich im Jahr 2020 zu rechnen, danach soll die Lokomotive wieder als grüne IV K der Königlich sächsischen Staatseisenbahnen durch den Lößnitzgrund rollen.

 

     © Lukas Kuntzsch

 

     © Lukas Kuntzsch

 

    © Lukas Kuntzsch

 

Stand Ende Oktober 2019 war in Oberwiesenthal bereits der Rahmen und die Drehgestelle fast fertig aufgearbeitet und warten auf ihre Vereinigung. Der Kessel und der Rahmen sind derweilen auf zwei Güterwagen zwischengelagert, Das Führerhaus sowie etliche weitere Anbauteile wie Wasserkästen warten inzwischen vor der Lokwerkstatt auf ihre Bearbeitung.

 

 

     © TRR

 

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Nachdem unsere IV K Nr. 176 (alias 99 586) zur weiteren Aufarbeitung von Oberwiesenthal nach Marienberg verlegt wurde sind im Juli 2020 große Fortschritte zu vermelden. Die Drehgestelle und der Rahmen wurden bereits in Oberwiesenthal montiert, in Marienberg fand auch der Neubaukessel seinen Weg auf den Lokrahmen. Mehrere große Einzelkomponenten wie Wasserkästen und Führerhaus sind bereits fertig bearbeitet und lackiert und warten auf Ihre Montage. Nach dem Zusammenbau der Einzelkomponenten wird die Hauptuntersuchung wahrscheinlich noch in diesem Jahr beendet werden können.

 

 

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Der Kessel ist ein Neubau der Firma Lonkwitz aus Wetzlar. Die Anpassung des Neukessels an den Rahmen ist eine der größeren Herausforderungen bei der Hauptuntersuchung.

 

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Das Standrohr - ebenfalls ein Neubau - Entstand als Gemeinschaftsbestellung verschiedener Sächsischer Schmalspurbetreiber. Es sorgt für einen ordentlichen Luftzug in der Feuerbüchse des Kessels.

 

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Die Rauchkammertür wurde in Anlehnung an historische Bilder von Lokomotiven der Gattung IV K in flacher Variante neu angefertigt.

 

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Das Führerhaus sowie die Wasserkästen warten auf Ihre Montage. Vorher sind aber noch zahlreiche Armaturen aufzuarbeiten und anzubauen. Die Aufarbeitung der verschiedenen Baugruppen erfolgt teilweise in Regie der Lokwerkstatt Oberwiesenthal, teilweise aber auch als Eigenleistung.

 

Am 15. Dezember 2020 fuhr auf dem Bahnhof Radebeul Ost der Tieflader mit seiner kostbaren Fracht vor. Mithilfe der L45H der SDG wurde die Dampflok entladen.

 

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Im Anschluss wurde die Maschine zur weiteren Vorbereitung der Probefahrt an den Kohleschuppen rangiert.

 

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Dann kam auch die Sonne zum Vorschein und die Lokomotive zeigte sich von ihrer schönsten Seite.

 

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Hier kann man auch einen Blick in den frisch glänzenden Führerstand der Dampflok werfen.

 

© TRR

 

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Zur Probefahrt am 22. Dezember auf der Lößnitzgrundbahn gibt es hier eine umfangreiche Bildergalerie.

 

 

Zur Durchführung dieses Projektes sowie zum betriebsfähigen Erhalt des Radebeuler Traditionszuges bitten wir Sie um Ihre Unterstützung in Form einer Spende, Mitgliedschaft oder Förderung. Wir freuen uns über jede Hilfe!

 

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Diese Maßnahme wurde mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.